Zusammenfassung des Vortrags vom 02.09.2017:
Was bringen mir Lesungen überhaupt?
- Welches Ziel verfolgst du mit deiner Lesung?
Buchverkauf, Steigerung des Bekanntheitsgrades, Übung, Feedback, Spaß
- Entsprechend solltest du deine Planung angehen und den Leseort wählen.
Leseorte auswählen
- Alles kann als Leseort dienen (Café bis Wohnzimmer).
- Nicht alles funktioniert überall – der Leseort sollte zu dir und deinem Buch passen.
- Besonders in Berlin gibt es mannigfaltige Leseorte = Überangebot à
sei kreativ!
- Wie viele Besucher erwartest du? Wähle einen Ort, der passend ist.
- Unbedingt vorher anschauen: Fühlst du dich wohl?
- Beispiele: Bibliotheken, Literaturhäuser, Lesebühnen, Buchmessen, Cafés, Parks etc.
- Schau auch außerhalb von Berlin, z.B. in deinem Heimatort.
Akquise – wie gewinne ich den Veranstalter für mich?
- Persönlich vorstellig werden/ins Gespräch kommen (vor Ort/am Telefon).
- Bin ich sehr aktiv in der Werbung, bringe ich meinen Fanclub mit?
Viele potenzielle Zuhörer sind ein gutes Argument, den Veranstalter zu gewinnen.
- Häufig läuft es auf eine E-Mail hinaus (Exzerpt, Autorenvita, evtl. Coverbild, Autorenbild, Pressemappe)
- Knüpfe Kontakte, tausche dich aus (auch mit den Mitgliedern des FDA)!
Finde so neue Leseorte und Möglichkeiten, gemeinsam Lesungen zu organisieren.
Honorar
- Insbesondere in Berlin kann nicht grundsätzlich ein Honorar erwartet werden (siehe Überangebot).
- Evtl. kleinen Eintritt nehmen (abhängig von Ort, gebotenem Programm).
- Hut rumgeben/Spendenbox am Ein-/Ausgang.
- Büchertisch.
- Außerhalb von Berlin lesen.
Werbung
- Große Veranstalter sind gut vernetzt – hier kontrollieren, ob der Verantwortliche sich kümmert.
- Bei kleineren Leseorten/eigenen Formaten unbedingt selbst tätig werden!
- Prominent auf die eigene Webseite stellen.
- E-Mail/Newsletter an Freunde/Bekannte/Netzwerk/Fans.
- Einbinden in die Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Google+).
Achtung: bringt nur was, wenn man dort immer aktiv ist!
- Druck eigener Flyer, Postkarten, Poster
(z.B. www.wir-machen-druck.de, http://www.vistaprint.de oder www.flyeralam.com).
- Bei aktueller Lesung immer auf die nächsten Veranstaltungen hinweisen.
- www.gratis-in-berlin.de.
- An regionale Zeitungen melden (Kiez-Zeitungen).
Ablauf
- Gute Vorbereitung ist das A & O (Welche Textstellen möchte ich lesen? Was möchte ich Drumherum erzählen?). – Mach dir kleine Notizzettel, möglichst
nummeriert!
- Vermeide Stress und Ärger, sei rechtzeitig am Leseort.
- Checke vorab die Technik (sitze ich gut im Licht, funktioniert das Mikrofon; können mich die Zuhörer von überall gut sehen?).
- Was ist mit der (An)Moderation? Musst du das selbst übernehmen, oder macht das der Veranstalter? Wenn dich jemand vorstellt, solltest du unbedingt mit der Person
vorab Rücksprache halten über die Eckdaten deiner Vita und deines Schaffens
- Wähle einen spannenden, aber authentischen Einstieg
(z.B. Anekdote, Zitat etc.).
- Stelle berührende, lustige oder spannende Textpassagen deines Buches vor, brich an einer interessanten Stelle ab oder reiße das Thema nur an – Buch soll gekauft
werden!
- Eventuell mit Musik oder einem Interview/Gespräch kombinieren.
- Halte deine Lesung spannend: fühle dich ein in die Charaktere deines Buches.
- Setze bewusst Pausen, auch jenseits von Punkt und Komma.
- Sprich deutlich, laut (je tiefer, desto lauter wird die eigene Stimme!) und langsam – das Publikum hat den Text nicht vor Augen.
- Die Lesezeit am Stück sollte nie zu lang sein; am besten durchbrechen mit kleinen frei vorgetragenen Sequenzen.
- Bei einer Lyriklesung lieber weniger Gedichte vortragen und mehr Raum zur Entfaltung geben, da der Inhalt/Aufbau stark komprimiert ist.
- Bedenke stets die Aufnahmefähigkeit deiner Zuhörer!
- Wichtig ist, dass deine Hörer mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
Tipps
- Schau dir andere Lesungen an!
- Teste dich aus!
- Sei kreativ!
- Übe, übe, übe!
Sondertipp
Deinen Autornamen und den Titel des Buches (evtl. das Cover) als A3/A2-Ausdruck
laminieren lassen und bei jeder Lesung aufhängen.
Links
- www.literaturport.de
- www.nflb.de
- www.literaturszene.berlin
- www.litaffin.de/jung-unabhaengig-berliner-lesereihen/
- www.uschtrin.de/newsletter
- www.touring-artists.info
àJordan Wegberg widmet sich in seiner Blogserie ausführlich dem Thema
Autorenlesung und gibt detaillierte Tipps: http://tawegberg.blogspot.de/2017/07/buhne-frei-eigene-texte-vor-publikum.html
Ausarbeitung von Stephanie Mattner, Patricia Strunk und Astrid Müller